Luxemburg ist das Partnerland des diesjährigen Europafestes – und der Alsdorfer Geschichtsverein beleuchtet unseren kleinen aber geschichtsträchtigen Nachbarn aus historischer Sicht. „Der missglückte Kuhhandel: Bismarck und Luxemburg“ ist der Vortrag überschrieben, zu dem der Geschichtsverein am Montag, 14. September, 19 Uhr, in den großen Saal des Alsdorfer Rathauses lädt.

Für fünf Millionen Gulden will der König der Niederlande das Großherzogtum Luxemburg an Frankreich verkaufen, Frankreich gewährleistet im Gegenzug die Freiheit und Sicherheit der Niederlande. Als dieser merkwürdige „Kuhhandel“ zwischen Napoleon III., König von Frankreich, und Wilhelm III., König der Niederlande, im März 1867 bekannt wird, empört sich die öffentliche Meinung in Deutschland. Die sogenannte Luxemburgkrise bringt Deutschland und Frankreich an den Rand des Krieges, der zu diesem Zeitpunkt noch von Bismarck abgewendet werden kann. Aus dem armen und kleinen Luxemburg mit einer bedeutenden Festung wird ein reiches Land ohne Festung. Dieses für Luxemburg fundamentale Ereignis wird in deutschen Geschichtsbüchern selten und wenn dann nur als Episode deutscher Außenpolitik unter Bismarck gewürdigt, obwohl es gerade für unsere Region massive und nachhaltige Auswirkungen hat. Der Referent Franz-Josef Müller, Vorsitzender des Alsdorfer Geschichtsvereins, lässt es sich nicht nehmen, selbst zu referieren und legt einen Schwerpunkt des Vortrags dabei auf die Wirtschaftsgeschichte. So spannt der Vortrag anlässlich des Europafestes 2015 einen Bogen von Luxemburg über Bismarck nach Alsdorf mit einem Ausblick zu Emil Mayrisch, der in der Aachener Region eine wichtige „deutsch-luxemburgische Ehe“ stiftet.