Städtische Chöre Alsdorf als "Geburtshelfer" der Städtepartnerschaft – Bürgermeister Sonders war von Anfang an mit dabei
Die Städtischen Chöre Alsdorf haben als Botschafter unserer Stadt viel zur Förderung von Partnerschaften beigetragen - durch für alle Beteiligten und Zuhörer unvergessliche Konzertreisen. "Schwammen" die Musiker im Oktober 1984 bei ihrem Aufenthalt in der Bretagne auf einer "Welle" der schon auf einem Höhepunkt angekommenen Partnerschaft zwischen Alsdorf und Saint Brieuc, so waren sie Anfang der 90-er Jahre wichtige Geburtshelfer bei den gerade erst zustande gekommenen Kontakten zwischen Alsdorf und Hennigsdorf, die dann 1995 in eine offizielle Städtepartnerschaft einmündeten.
Vom 8. bis 14. April 1991 und dann noch einmal vom 3. bis 9. April 1991 machten sich die Sängerinnen und Sänger der Städtischen Chöre Alsdorf, unterstützt vom Balbinachor Würselen und Instrumentalisten des damaligen Städtischen Orchesters Alsdorf, mit Bussen auf den Weg ins brandenburgische Hennigsdorf. Stadtdirektor Hans Puchert, der vater der Städtepartnerschaft mit Hennigsdorf unterstrich die Wichtigkeit dieser Konzertreisen, in dem er insgesamt eine Woche mit am Ort des Geschehens war. Er erlebte dabei unter anderem das organisatorische Geschick des heutigen Bürgermeisters Alfred Sonders: Dem damaligen Mitarbeiter des städtischen Kultur- und Öffentlichkeitsamtes oblag die Verantwortung für die 140 Mann und Frau starke Reisegruppe.
Die Reisen waren geprägt von der Euphorie über Mauerfall und deutscher Vereinigung und dem ersten "Liebeswerben" der beiden Städte Alsdorf und Hennigsdorf umeinander. Ergreifende Szenen spielten sich vor allem bei der ersten Konzertreise ab. Als am Abend des 8. April 1991 in der katholischen Kirche Hennigsdorf die letzten Töne von Händels Oratoriums "Der Messias" verklungen waren, blieb es nicht bei Standing Ovations der Hennigsdorfer. Nach der Zugabe des "Halleluja"-Chores, welche die Emotionen der Anwesenden über die gerade errungene deutsche Einheit sichtlich verstärkte, drängten Menschen aus dem Publikum nach vorne - um die Musiker aus dem Westen Deutschlands zu beglückwünschen, ja zu umarmen. Zweiter Höhepunkt der ersten Hennigsdorf-Reise war die Aufführung des Musicals "Hair" durch den Städtischen Jugendchor Alsdorf und die Tanzgruppe "Harlekin". Und am Rückkehrtag dirigierte Willy Beckers, der Stellvertreter des sonst am Dirigentenpult aktiven städtischen Chordirektors Günther Kerkhoffs, wiederum in der katholischen Kirche Hennigsdorf die "Krönungsmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart. Das Besichtigungsprogramm - eine Begegnung mit helleren und sehr dunklen Epochen der deutschen Geschichte - führte die Sänger und Instrumentalisten aus Alsdorf in die alt-neue Hauptstadt Berlin (u.a. Besuch der Mozart-Oper "Idomeneo" in der Komischen Oper im früheren Ost-Berlin) und zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen.
Die zweite Konzertreise nach Hennigsdorf - wo man erneut vom jungen und heute noch amtierenden Bürgermeister Andreas Schulz willkommen geheißen wurde - stand unter dem Motto "Wanderungen durch die Mark Brandenburg". Auf den Spuren des Dichters Theodor Fontane besichtigte man unter der Leitung von Willi Schneiderwind, Mitarbeiter vom Kulturamt in Hennigsdorf, unter anderem Neuruppin und Schloss Rheinsberg. Aber auch ein Besuch von Potsdam und des Babelsberger Filmmuseums (früher "UFA", dann "DEFA") durfte nicht fehlen.
Musiziert wurde freilich auch. Höhepunkte waren hier Aufführungen in der katholischen Kirche Hennigsdorf in Kooperation mit dem Kammerchor Hennigsdorf und dann die beiden auch von der Hennigsdorfer Presse vielbeachteten Aufführungen der "Carmina Burana". Gemeinsam mit dem Volkschor Hennigsdorf sangen die Städtischen Chöre Alsdorf erfolgreich die Orff-Oper in der Stadtsporthalle Oranienburg und im Stadtclubhaus Hennigsdorf.