Rede Bürgermeister Alfred Sonders zum Start des KuBiZ
Projektstart des Kultur und Bildungszentrums Alsdorf am Samstag, 3.12.2011, 14.00 Uhr, Kraftzentrale
Sehr geehrter Herr Minister Voigtsberger, lieber Harry,
sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin Gisela Walsken,
lieber Städteregionsrat Helmut Etschenberg,
lieber MdB Helmut Brandt,
liebe MDL Eva-Maria Voigt-Küppers,
liebe Gäste,
an dieser Stelle heute muss ich persönlich, müssen aber auch viele mit mir, einmal tief durchatmen. Wir haben es tatsächlich geschafft. Für mich und mein Team im Rathaus liegen zwei Jahre, für einige übergeordnete Behörden, von der Städteregion über die Bezirksregierung bis zum Bauministerium, liegen teilweise noch mehr Jahre harter Arbeit hinter uns. Monatelang haben wir gemeinsam daran gearbeitet, dass die Stadt Alsdorf auf Basis eines gesicherten Finanzierungskonzeptes (wir mußten immerhin eine komplett neue städt. Gesellschaft gründen) nun endlich das Kultur- und Bildungszentrum hier auf dem historischen Annagelände realisieren kann.
Als ich in dieses Projekt einstieg im November 2010 hatte ich mir - das muss ich offen zugestehen - nicht träumen lassen, dass es so hoch kompliziert sein könnte, Wege dafür zu finden, eine bereits erteilte Förderzusage von 12 Mio. € in die Tat umzusetzen. Aber, wenn man ein solches Projekt angeht, dann muss schon alles stimmen, dann muss schon alles rechtssicher sein, wie es so schön heißt.
Um dieses Projekt Kultur- und Bildungszentrum, kurz KuBiZ, realisieren zu können, war eine Einbettung in das Programm Soziale Stadt Alsdorf unerläßlich. Das KuBiZ bildet gemeinsam mit dem Projekt ABBBA in der Luisenpassage eine Einheit mit vielen begleitenden Maßnahmen, um das Quartier der Sozialen Stadt, es ist der gesamte Bereich des Stadtteils Alsdorf-Mitte, in den nächsten Jahren von seinen Schwächen zu befreien und hin zu einem starken Stadtzentrum zu führen, an dem es Alsdorf immer gefehlt hat. Dass wir kein starkes gewachsenes Zentrum haben wie andere Städte liegt - und das weiß jeder der heute hier ist - daran, dass im Herzen unserer Stadt, auf 50 ha Fläche, immer ein Steinkohlenbergwerk gestanden hat. Deshalb konnte sich nicht vieles so entwickeln, wie das anderen Orts möglich war. Darum ist der heutige Tag ein so wichtiger, denn er markiert den Höhepunkt einer Entwicklung der Annazechenbrache, die in den vergangenen 20 Jahren das gesamte Gesicht des Alsdorfer Stadtzentrums komplett verändert hat. Alsdorfs Mitte ist schön geworden. Wer in diesen Tagen abends durch die Stadt fährt und sie in ihrer Weihnachtsbeleuchtung erlebt, wer am Denkmalplatz innehält und auf die Stadthalle schaut, wer den Cinetower in seinem abendlichen Glanz genießt, der muss feststellen, dass Alsdorf wahrlich zu blühen beginnt.
Und das haben wir der Tatsache zu verdanken, dass wir starke Verbündete in der Umstrukturierung hatten und haben. Diese Verbündeten sitzen in der Städteregion, lieber Helmut Etschenberg, Dir und Deiner Mannschaft herzlichen Dank, sie sitzen in der Bezirksregierung, bei der Kommunalaufsicht und den Bewilligungsbehörden für die Fördermittel, unter der Leitung von unserer engagierten Regierungspräsidentin Gisela Walsken, mit deren Amtsantritt wir noch einmal einen richtigen Schub für unser Projekt bekommen haben, und sie sitzen in den Ministerien in Düsseldorf, zu denen wir immer direkten Zugang haben durch unsere Landtagsabgeordnete Eva-Maria Voigt-Küppers, und sie sitzen nicht zuletzt in dem Ministerium, dem unser Bauminister Harry Voigtsberger vorsteht, der mir persönlich und damit unserer Stadt in ganz entscheidenden Phasen auf dem Weg zur Realisierung unserer Großprojekte den entscheidenden Schubs gegeben hat. Ohne Dein Zutun, lieber Harry, stünden wir heute nicht hier und hätten wir auch das Energeticon nicht auf den Weg gebracht. Dafür mein besonders herzlicher Dank.
Was bedeutet die Realisierung dieses Kultur- und Bildungszentrums für
Alsdorf? Es wird der krönende Abschluss einer Phase der Erneuerung unserer
Schullandschaft. Alsdorf will sich als “die Familienstadt” in der
Städteregion positionieren und das geht nicht ohne Angebote an die Familien.
Wir haben in diesem Jahr das sechste Familienzentrum zertifiziert, wir liegen
im Soll bei U-3-Betreuung und Kindergartenplätzen, ab 2012 sind 7 von unseren
8 Grundschulen auf Ganztagsbetrieb eingestellt und mit der Realisierung des
KuBiZ werden auch alle unsere weiterführenden Schulen im Ganztagsbetrieb
geführt, außer der Realschule in Mariadorf, wo wir eine Übermittagbetreuung
anbieten. Wir haben in der Region wohl ein einmaliges Kultur- und Freizeitangebot
mit dem Tierpark Alsdorfer Weiher, dem Cinetower, der Stadthalle, dem Energeticon,
der neu umgestalteten Burg mit Remise und dem herrlichen Park, dem Sportforum
Alsdorf, als größtem Indoorsportzentrum der Region, und das ist etwas,
mit dem wir punkten können.
Hier an dieser Stelle schaffen wir in den nächsten beiden Jahren ein weiteres
Bildungszentrum mit offenem Charakter für einen Stadtteil, in dem viele
Menschen leben, die hilfebedürftig sind. Wir bieten ihnen in der Luisenpassage
mit dem Projekt ABBBA Beratung, Betreuung und Begleitung auf ihrem Weg in eine
positive Zukunft und wir bieten ihnen hier mit KuBiZ ein begleitendes Programm,
insbesondere für ihre Kinder und deren Bildung, aber auch für musische
Angebote vielfältiger Art.
Hier wird die Jugendkunstschule Aber Hallo integriert, hier soll am städt.
Gymnasium eine Musikschule entstehen, hier werden die städt. Chöre
mit ihrem phantastischen gesangspädagogischen Angebot Einzug halten und
hier entstehen eine Vielzahl von multifunktional nutzbaren Räumen für
ein offenes Stadtteilangebot. Zahlreiche Vereine werden hier ihr Quartier beziehen
und sicher auch den wunderschönen Annapark vor der Haustüre zu nutzen
wissen. Dies alles kostet Geld. Viel Geld. Weit über 30 Mio. € werden
wir hier in den nächsten beiden Jahren investieren. Kritiker sagen, das
sei zu viel. Ich sage ihnen: Wenn wir es ernst meinen mit dem Spruch “Unsere
Jugend ist unser Kapial”, dann müssen wir jetzt hier und an dieser
Stelle dieses Geld investieren in unser aller Zukunft. Wofür, wenn nicht
für ein solches Projekt müssen wir uns besonders anstrengen? Hier
entsteht etwas Einmaliges und dafür lohnt es sich, besonders tief in die
Tasche zu greifen, denn wir erhalten mit dem Familienzentrum Anna, der Grundschule,
der Realschule, dem Gymnasium, dem Kultur- und Bildungszentrum und dem benachbarten
Energeticon für außerschulische naturwissenschaftliche Lernangebote
einen kleinen Campus, den es so in der Städteregion nirgendwo anders gibt.
Dieses Alleinstellungsmerkmal wird uns Pluspunkte bringen, wenn sich junge Familien
aus der Region, die vielleicht am neuen Campus in Aachen Arbeit finden, ein
dauerhaftes Domizil zum Leben aussuchen. Wir stellen uns zugleich auf im Bereich
neuer Wohnangebote, denn wir haben die Flächen dafür, wir haben sie
im Zentrum, wir haben sie entlang der Euregiobahn, die nächste Woche eröffnet
wird, und wir haben sie in jeder Lage und in jeder Qualität und das zu
guten, günstigen Preisen. Nur wenn wir diesen Weg konsequent fortführen,
dann wird unsere Stadt wieder den Weg in die Spitze unserer Region finden und
dann wird aus der früheren Schulstadt Alsdorf die Familienstadt mit tollen
Bildungs-, Wohn- und Freizeitangeboten, wie man sie sich nur wünschen kann.
Heute legen wir die Grundlage für einen wichtigen Meilenstein dorthin, denn wir beginnen mit dem Bau des Kultur- und Bildungszentrums und ich bin sehr froh, dass wir hierfür mit Minister Harry Voigtsberger und Regierungspräsidentin Gisela Walsken zwei Paten haben, die unseren Weg auch in der Zukunft sicher begleiten werden, ebenso wie unser Städteregionsrat Helmut Etschenberg. Ich danke nicht nur diesen drei wichtigen Wegbegleitern, sondern auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihren Verwaltungen und nicht zuletzt auch meinem Team in der Stadtverwaltung Alsdorf und bei der GSG, das in den vergangen beiden Jahren keine Überstunde, kein Wochenende, keine Anstrengung unterlassen hat, um dieses Ziel zu erreichen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt das was wir hier heute beginnen weiter mit tragen und wenn diejenigen, die dem Projekt bislang skeptisch gegenüber standen, es schaffen würden, nun mit uns nach vorne zu gehen. Wir brauchen weiterhin die Kreativität und das Engagement aller, um unser Alsdorf so zu gestalten, dass wir alle stolz darauf sein können.