Koordiniertes Vorgehen zum Schutz von Kindern und Jugendichen

Koordiniertes Netzwerk von Trägern zum Schutz von Kindern und Jugendlichen: Sebastian Koch vom Jugendamt der Stadt Alsdorf
Schutz vor Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch, das ist in Summe ein Grundrecht aller Kinder in unserer Gesellschaft. Dieses Grundrecht zu erfahren, ist allerdings in der Realität dann eben doch keine Selbstverständlichkeit. „Wir müssen leider viel zu häufig feststellen, dass Kinder eben nicht sicher, gesund und unversehrt aufwachsen können“, sagt Sebastian Koch vom Jugendamt der Stadt Alsdorf. Er ist in der Kommune als Netzwerkkoordinator dafür zuständig, dass in einem Hilfenetzwerk ein Zahnrädchen in das andere greift, damit am Ende wo nötig Hilfe im Kinder- und Jugendschutz auch ankommt. Eine solche Stelle in einer Kommune vorzuhalten, wurde im Rahmen des Kinderschutzgesetzes NRW seit August 2022 zur verbindlichen Aufgabe. Wie wichtig diese Aufgabe ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen, die von verschiedenen Jahresberichten zusammengetragen wurden: Ein Kinderschutz-Netzwerk in einer Kommune ist ein abgestimmtes System aus verschiedenen Akteuren, das zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gefährdungen zusammenarbeitet. „Dabei sollen Risiken früh erkannt werden, betroffene Kinder unterstützt und Gefährdungen verhindert werden“, sagt Sebastian Koch. Einfach gesagt: Zunächst muss bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung geklärt werden, wie die Vorgehensweise überhaupt sein soll. „Da gibt es keine Leitungslösung“, sagt der Netzwerkkoordinator. Die Arbeit, die Sebastian Koch dabei leistet, ist daher auch anspruchsvoll, gilt es doch verschiedene Protagonisten, etwa Jugendamt, Schulen, Kitas, das Gesundheitswesen, Polizei, Kinder- und Jugendärzte, freie Träger, Sozialdienste, Frühe Hilfen, Familienberatungsstellen oder auch Religions- oder Kulturgemeinschaften zu koordinieren. „Ich sorge dafür, dass die Verbindungen und der Informationsaustausch auch zu vorhandenen Netzwerken auf kommunaler und interkommunaler Ebene gut funktioniert“, erklärt Koch. Das verhindere Doppelstrukturen und sorge dafür, dass Hilfe auch rasch dort ankomme, wo sie erforderlich sei. Dabei macht Sebastian Koch keine „reine Fallbearbeitung“ für das Jugendamt, dafür sind andere Instanzen, etwa aus der Bezirkssozialarbeit, zuständig. Wie wichtig das Thema Kinder- und Jugendschutz ist und warum es uns alle betrifft, bringt Sabine Schäfer, Leiterin des Alsdorfer Jugendamtes, auf den Punkt: „Wenn Kinder geschützt sind, profitieren Familien und Gesellschaft insgesamt durch weniger Leid, bessere Bildungsergebnisse und weniger Kosten durch Folgeschäden. Denn frühzeitige Hilfe kann das Risiko schwerer späterer Probleme, die sich durch das ganze Leben ziehen, senken.“









