Letzter Neujahrsempfang von Alfred Sonders: Weinendes und lachendes Auge
Stehen beim Neujahrsempfang der Stadt Alsdorf für gewöhnlich vor allem die Ausblicke im Vordergrund, gab es beim jüngsten Empfang in der Alsdorfer Stadthalle auch den ein oder anderen Rückblick. Aus gutem Grund, denn zum letzten Mal hatte Bürgermeister Alfred Sonders als Gastgeber dazu eingeladen.
Mit einem „lachenden und einem weinenden Auge“ blicke er auf die kommenden Monate bis zur Kommunalwahl im September, bei der er nicht als Kandidat für eine weitere Amtszeit antritt. „Ich freue mich auf die vor mir liegende ruhigere Zeit, in der ich mich vor allem meiner Frau und meiner ganzen Familie widmen möchte.“ Gleichzeitig gebe es zuvor noch manches beherzt anzupacken. So werden bei der Regionalplanung die Weichen für die weitere Entwicklung der Stadt in den kommenden 20, 30 Jahren gestellt. Das Baugebiet Blumenrath/Alter Hertha Sportplatz soll unter anderem erweitert werden, ebenso soll es weitere Wohnbebauung hinter dem Rathaus, am alten Rot-Weiß-Sportplatz und in Busch an der Eisenbahnstraße geben. Auch die Osterweiterung des Businessparks auf Aldenhovener Stadtgebiet im Rahmen des „Future Mobility Parks“ soll Teil der Regionalplanung sein. „Was uns nach wie vor fehlt, ist die von den Alsdorferinnen und Alsdorfern gewünschte neue Mitte im Stadtzentrum mit attraktiven Aufenthaltsflächen ohne Verkehr mit guten Einzelhandels- und Gastronomieangeboten. Wie gespalten unsere Bevölkerung in Sachen Bahnhofstraße ist, haben wir alle beim Stadtexperiment erlebt. Da bleibe ich bei meiner Meinung, dass eine sinnvolle Entwicklung auf dem Zentralparkplatz stattfinden muss, da man dort die bestehenden Strukturen im Zentrum am sinnvollsten ergänzen kann.“ Er freue sich darauf, hier noch einige Impulse setzen zu können, sagte Alfred Sonders, „und darauf, die Früchte dieser Entwicklungen als Alsdorfer Bürger genießen zu können“.
Lars Kleinsteuber, Gigabitkoordinator der Städteregion Aachen, stellte an dem Abend den Ausbau der Glasfaserversorgung vor. Bis 2028 soll die Versorgungsquote bei 75 bis 85 Prozent liegen, derzeit liegt sie bei etwa 26 Prozent. „Alsdorf steht im interkommunalen Vergleich gut da. Insbesondere die perspektivische Quote macht Hoffnung auf einen Spitzenplatz“, so seine Aussicht.
Eine humoristische Bilanz aus „16 Jahren Alfred Sonders“ zog an dem Abend Jürgen B. Hausmann als langjähriger Weggefährte und Freund des Bürgermeisters. Angesichts dessen Gewichtsreduzierung hielt er fest, „dass die Alsdorferinnen und Alsdorfer mit dir tatsächlich durch dick und dünn gegangen sind“. Auch im Tierpark habe Alfred Sonders große Spuren hinterlassen. Nur eins habe er nicht geschafft: „Du hast mir mal gesagt, dass du das Baden im Weiher wieder ermöglichen willst – aber das gilt wohl nur für die Enten.“
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Valeria Trenkenschu, Schülerin des Daltongymnasiums und letztjährige Gewinnerin des Regionalwettbewerbs von „Jugend musiziert“ am Flügel. Und zum bunten Abschluss begrüßte Alfred Sonders auf der Bühne alle närrischen Majestäten – große und kleine. „Diese gemeinsame Präsentation aller Narrenherrscher aus Alsdorf und der Altgemeinde Hoengen ist ein tolles Beispiel dafür, wie die Alsdorferinnen und Alsdorfer auch im Karneval zusammenstehen!“ Gemeinsam sangen alle Tollitäten ihren für diese Session aufgenommenen Song, anschließend war auch das Publikum gefordert, denn den Ausklang bildete ein gemeinsames Ständchen mit den gut 500 Besucherinnen und Besuchern – natürlich mit dem „Alsdörp-Lied“.