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Niklas Herceg aus Alsdorf holt sich in den USA den Fußball-College-Cup


Im Gästebuch der Stadt Alsdorf verewigt: Zum Eintrag im Amtszimmer von Bürgermeister Alfred Sonders (hinten links) wurde Niklas Herceg (vorne Mitte) von seinen Eltern Martin und Silke (vorne), Bruder David und seinem ehemaligen Coach und Lehrer Thomas Schneider begleitet.

Als Profisportler dauerhaft in den USA kicken, das wär‘ schon was. Einen ersten Schritt in diese Richtung - und einen gar nicht mal so kleinen - hat der gebürtige Alsdorfer Niklas Herceg jetzt geschafft. Seit August studiert der 21-Jährige an der University of Vermont in Burlington und steht parallel für die Fußballmannschaft der größten Universität im amerikanischen Bundesstaat Vermont als Torwart auf dem Platz. Schon im Dezember gab es für ihn und sein Team einen richtig großen Titel: Den Gewinn des nationalen College-Cups. „Das“, sagt Niklas Herceg, „war der absolute Wahnsinn!“
Über die Weihnachtstage hat er seine Heimatstadt besucht und dabei auch einen Abstecher ins Rathaus gemacht. Im Amtszimmer von Bürgermeister Alfred Sonders hat er sich ins Gästebuch der Stadt eingetragen und über seinen raschen Erfolg in den USA gesprochen. Nach kurzen Anfängen bei der Eintracht Warden ging es als Spieler für ihn über Hertha Walheim und SV 1914 Eilendorf zum VfL Vichttal. „Dort sind Agenten auf mich zugekommen und haben mir das Angebot gemacht, mit einem Stipendium in die USA zu gehen.“ Er hat nicht lange überlegt, denn Fußball später zum Beruf zu machen, ist seit langem sein Traum. „Und in Amerika wächst dieser Sport spürbar und wird mittlerweile auch richtig zelebriert.“ Beim Halbfinalspiel im College-Cup in North-Carolina waren gut 10.000 Zuschauer im Stadion, „komplett mit Feuerwerk zu Beginn, Gesängen und allem drum und dran. Und beim Finalspiel stand gefühlt die ganze Stadt hinter uns, überall gab es auch Public-Viewing.“
Nach seiner Rückkehr nach Burlington steht dort am 26. Januar noch eine große Siegesparade quer durch die Stadt an. Überhaupt hat Niklas schon einige Annehmlichkeiten erfahren dürfen. „Dank Sponsoren sind wir zu einigen Spielen in einem Privatjet geflogen worden“, sagt er und schmunzelt, „aber es ist ja auch ein großes Land“. Eines, in dem in seinen ersten Tagen vor Ort die Politik ein großes Thema war. Im als liberal geltenden Vermont sei die Stimmung nach dem Trump-Sieg bei der Präsidentschaftswahl „spürbar schlecht“ gewesen. „Am Tag nach der Wahl haben einige Dozenten sogar ihren Unterricht abgesagt…“
Drei Jahre lang kann Niklas nun als Stipendiat in Vermont bleiben, Geschichte ist sein Studienfach, dessen Vorlesungen er mit einem eng getakteten Trainingsplan in Einklang bringen muss. „Das ist nicht immer einfach, aber der Sport steht zunächst für mich an erster Stelle. Ich würde nach dem Stipendium gerne weiterhin in den USA spielen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, als Historiker eine Laufbahn an einer Hochschule einzuschlagen.“ Für beide Pläne drücke er ihm von Herzen die Daumen, sagte Alfred Sonders. Ebenso wie Niklas‘ ehemaliger Lehrer am Daltongymnasium, Thomas Schneider, der die Familie Herceg zum Empfang im Rathaus begleitete. Nicht nur im Unterricht habe er ihm etwas beibringen können, auch als Coach bei der Hertha Walheim. Schneider: „Der Niklas war schon immer ein riesiges Talent, der wird immer mein Torwart bleiben!“
(apa 09.01.2025)
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