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Rede Bürgermeister Alfred Sonders: Eröffnung des Annabades




Termin: Dienstag, 2. Juli 2024, 15.30 Uhr, Foyer der Kraftzentrale

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter von Rat und Verwaltung, liebe Mitglieder der Schwimm- und Sportvereine, liebe Schulleiterinnen und Schulleiter - und herzlich grüße ich auch die vielen weiteren Projekt- und Baubeteiligten,

erlauben Sie mir, Sie an dieser Stelle nicht alle namentlich zu erwähnen. Gerne möchte ich das zum Ende meiner Begrüßung mit den entsprechenden Worten des Dankes nachholen. Was ich aber gleich zu Beginn festhalten möchte, ist meine vollste Zufriedenheit angesichts der fantastischen Punktlandung, die unser Annabad mit der Unterstützung der vielen, vielen Beteiligten hingelegt hat! Wo gibt es das denn heute noch, dass ein solch großes Bauprojekt völlig im Zeit- und Kostenplan errichtet wird? Zum Glück ziemlich regelmäßig hier bei uns in Alsdorf! Das Annabad ist aber ein außergewöhnliches Großprojekt, und dass dieses so reibungslos vonstatten gegangen ist, muss man einfach besonders herausstellen. Das ist eben eine absolute Seltenheit, und so etwas klappt auch nur dann, wenn alle Macherinnen und Macher mit ebenso viel Know-how wie mit Tatkraft und darüber hinaus wohl auch mit einer guten Portion Herzblut bei der Sache sind.

Lassen Sie mich zunächst den Werdegang unseres tollen Bades Revue passieren. Am Anfang stand eine Busfahrt, wie viele unter uns noch bestens wissen. In Solingen hatte sich unsere Gruppe aus Ratsvertretern und Kollegen aus der Verwaltung gemeinsam mit Vereinsmitgliedern ein Bad angeschaut, das als Vorbild für unser Wunschbad dienen sollte. Und vor Ort konnten wir schnell feststellen, wie sehr es in puncto Größe und Umsetzbarkeit unseren Vorstellungen entsprach. Damals wussten wir aber noch nicht, wie gut sich alles Weitere fügen sollte. Nach einer europaweiten Ausschreibung hatte der Generalübernehmer Pellikaan Deutschland mit Sitz in Ratingen den Zuschlag erhalten. Das war der erste Glücksfall, denn mit ihm haben wir den Übernehmer bekommen, der bereits in Solingen tätig gewesen war. Einen mehr als kompetenten Partner, der einfach ganz genau weiß, wie es geht, weil er seit Jahrzehnten Bäder in Deutschland und auch international errichtet. Und mit den Projektsteuerern der WSP konnten wir zudem die externen Experten mit ins Boot holen, die ebenfalls bereits in Solingen aktiv waren. Demnach hatten wir also schon gleich zu Beginn die idealen Voraussetzungen für den Bau bei uns in Alsdorf geschaffen!

Auf Grundlage eines Entwurfs des renommierten Bäder-Planungsbüros Krieger aus Velbert wurden gut 17 Millionen für den Bau unseres Bades veranschlagt, eingerechnet die Grunderwerbs-, Erschließungs- und Baukosten. Viel Geld auf den ersten Blick, doch ist es eine Summe, die sich im Vergleich zu anderen Projekten dieser Größenordnung aber durchaus im unteren Feld bewegt. Mit vergleichsweise günstigen Mitteln durchaus Großes zu schaffen – das wurde beim Bau quasi zum Motto. Und schon kurz nach Erteilung der Baugenehmigung im Dezember 2022 haben sich viele von uns beim ersten Spatenstich im Februar 2023 gesehen. Im November des gleichen Jahres konnten wir gemeinsam das Richtfest feiern! Da war von Anfang an ein beachtliches Tempo drin! Und jetzt? Jetzt können wir nach der Fertigstellung ein echtes Schmuckstück in Alsdorf vorweisen, wie wir gleich nach unserem gemeinsamen Gang zum Bad sehen werden. Zwischen unserem Energeticon und dem alten Wasserturm ist ein hochmodernes Bad entstanden, das nicht nur eine tolle Heimat für unsere Schwimmvereine, die Behindertensportgemeinschaft und unsere beiden DLRG-Ortsvereine sein wird, sondern auch für Generationen von Schülerinnen und Schülern sowie natürlich für alle Alsdorferinnen und Alsdorfer - vom Kleinkind bis zum Senior! Fünf Bahnen von 25 Meter Länge stehen in unserem 318 Quadratmeter großen Schwimmerbecken zur Verfügung, da lassen sich auch sportliche Wettkämpfe problemlos austragen. Ein Ein-Meter-Sprungbrett und ein Drei-Meter-Sprungturm sind natürlich auch vorhanden. 98 Quadratmeter groß ist unser Lehrschwimmbecken, hier reicht die Wassertiefe von flachen 0,60 Metern bis zu 1,35 Metern. Und für die ganz Kleinen ist unser Kleinkindbecken genau das Richtige. Hier kann in einer Wassertiefe bis zu 0,40 Metern geplanscht werden. Und damit die erste Wassergewöhnung für die Knirpse ein echtes Erlebnis wird, haben wir auch an eine Kleinkindrutsche und zahlreiche Wasserattraktionen gedacht. Sie sehen: Hier finden sich für Anfänger und Schwimmer jeden Alters und Könnens die passenden Becken! Wer während der warmen Jahreszeit ein wenig Sonne tanken möchte, kann vom Badbereich aus die 285 Quadratmeter große Außenterrasse erreichen, denn unser Annabad soll natürlich auch eine kleine Oase der Erholung sein. Ich denke, hier haben wir ein tolles Gesamtpaket geschaffen, das auf Jahrzehnte hinaus ein beliebter Anlaufpunkt für die Alsdorferinnen und Alsdorfer sein wird.

Meine sehr geehrten Damen und Herren: Natürlich befinden wir uns in Alsdorf seit einigen Jahren in einer sehr schwierigen finanziellen Lage, sehr vielen Kommunen in unserem Land ergeht es da leider nicht anders. Und natürlich kann der ein oder andere sich fragen, ob man angesichts dieser Lage so viel Geld – 17,4 Millionen Euro waren es am Ende – in ein neues Bad investieren sollte. Doch ich sage: man sollte nicht nur, man muss es sogar! Nachdem unser altes Luisenbad in die Jahre gekommen und wirtschaftlich einfach nicht mehr sanierbar war, war es doch klar, dass eine Stadt in der Größe von Alsdorf in Zukunft nicht ohne Bad dastehen kann. Das sind wir doch schon unseren Kleinsten schuldig. Es muss doch einfach ein ganz klares Ziel sein, dass jedes Kind bei uns in Alsdorf bestmöglich schwimmen lernen kann! Das nötige Angebot dafür haben wir jetzt geschaffen. Sicher muss man dabei erwähnen, dass wir dezentrale Lehrschwimmbecken aufgegeben haben, um diesen Neubau schultern zu können. Aber zur Wahrheit gehört hier vor allem, dass diese teils schon recht alten Lehrschwimmbecken ohnehin nicht mehr in einem vernünftigen finanziellen Rahmen hätten unterhalten werden können. Also haben wir den einzigen richtigen Entschluss gefasst: Ein modernes Bad zu schaffen, in dem von den ersten Schwimmzügen bis hin zum Vereinssport alles möglich ist. Ich danke dafür an dieser Stelle allen Vertreterinnen und Vertretern der politischen Gremien. Von der Planung bis zur Fertigstellung herrschte bei allen Diskussionen und Beschlüssen stets große Einigkeit darüber, dass wir dieses Projekt zum Wohl der Stadt mit vereinten Kräften stemmen müssen. Und das wurde über alle Parteigrenzen hinweg einmal mehr geschafft. Dankbar bin ich auch dafür, dass wir einvernehmlich eine kleine Kommission aus allen Ratsfraktionen bilden konnten, die mitentschieden hat, wenn es notwendig war. So einmütig, wie wir etwa im Bereich unserer Kitas und Schulen Beschlüsse fällen, so einmütig haben wir es auch hier beim Annabad getan! Weil wir in die Zukunft unserer Kinder einfach investieren wollen und müssen! Und so ist das Annabad auch ein schöner Lohn für diese gemeinsame Kraftanstrengung. Dieses Bad ergänzt unseren Bildungscampus nicht bloß, sondern rundet ihn quasi ab. Dabei muss man unbedingt von einem Hingucker sprechen. Die große Glasfassade erlaubt ja nicht bloß Blicke in das moderne Bad hinein, von dort aus hat man leicht erhöht auch einen fantastischen Blick auf unseren Annapark, auf die Kraftzentrale und unsere Schulen. Ja, aus städtebaulicher Sicht ist das einfach eine mehr als gelungene Ergänzung! Und es kann ja durchaus noch mehr Entwicklung in diesem Bereich passieren. Für eine große Fläche im Anschluss an das Bad gibt es bereits Interessenten, hier kann sich durchaus noch etwas tun. Möglichst bald wollen wir dann auch mit dem Neubau unserer Realschule im Kubiz starten, damit diese Schule und das Gymnasium gleichermaßen gut in den für sie jeweils nötigen Räumen unterrichten können. Ein zeitgemäßes Park&Ride-Parkhaus wollen wir neben der Unterstation bauen, auch für den Bereich unseres Zentralparkplatzes wächst nun wieder das erhoffte Investoreninteresse – Sie sehen also, dass unser neues Bad ein schöner Mosaikstein in einem großen Ganzen ist, nämlich der Abrundung unseres zentralen Stadtbildes vom Kubiz bis hin zur Stadtmitte! Abgerundet haben wir mit dem Bad auch unsere Sportlandschaft insgesamt. Im Lauf der vergangenen 15 Jahre haben wir alle Sportstätten auf Vordermann gebracht, so dass den Vereinen und den Schulen richtig gute Bedingungen für den Trainings- und Spielbetrieb zur Verfügung stehen. In diese Infrastruktur haben wir viele Millionen investiert – und für mich steht es außer Zweifel, dass jeder einzelne Cent davon bestens angelegt ist! Als letzten Sportplatz werden wir jetzt noch den in der Broicher Siedlung anpacken und ihn zu einer modernen Spielstätte machen, die bei ungünstiger Witterung auch Vereinen Trainingszeiten anbieten kann, deren Spielstätte nicht bespielbar ist. Und dann sind wir durch mit der umfangreichen Erneuerung, die sich zweifellos sehen lassen kann!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, erlauben Sie mir an dieser Stelle nun, einige unter uns besonders hervorzuheben. Beginnen möchte ich hier bei unserer Steuerungsgruppe, die aus Kolleginnen und Kollegen unserer Fachämter bestand. Danken möchte ich hier besonders im Baudezernat von Andreas Dziatzko dem Leiter des Bauverwaltungsamtes, Carsten Eifler, der in seinem Team von Michael Minnaert und Irene Bosten tatkräftig unterstützt worden ist. Danken möchte ich auch dem Leiter unseres Schul- und Sportamtes, Stephan Maaßen und seinem Stellvertreter Axel Beyhs, die stets auch im Dialog mit unseren Vereinen standen und deren Ideen und Wünsche gerne aufgegriffen haben. Des Weiteren gebührt mein Dank unserem Kämmerer Michael Hafers, der uns bei der Finanzierbarkeit des Bades mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Ebenso danken möchte ich für das Rechnungsprüfungsamt der Leiterin Verena Beylich und der technischen Prüferin Marion Malmes, sowie der Leiterin unseres Rechtsamtes, Annette Klingenberg. Für unser Bauordnungsamt als Genehmigungsbehörde danke ich dem Leiter Hubert Tylla sowie den Kollegen Bernd vom Dorp und Dirk Stöckmann. Das war eine echte Mannschaftsleistung, hier hat sich einmal mehr gezeigt, wie gut wir innerhalb der Verwaltung mit vereinten Kräften ein solch großes Rad drehen können! Auch Kolleginnen und Kollegen der „ersten Stunde“ der Badplanung, die heute nicht mehr zur Alsdorfer Verwaltung gehören, möchte ich danken: hier vor allem unserem erst vor wenigen Wochen in den Ruhestand verabschiedeten Dezernenten für Jugend, Schulen und Soziales, Manfred Schmidt, und unserer ehemaligen Technischen Beigeordneten Susanne Lo Cicero-Marenberg. Zu diesem Steuerungskreis gehörte aus jeder Stadtratsfraktion jeweils ein Vertreter, hier haben sich für die SPD Friedhelm Krämer, für die CDU Wilfried Maul und für die Grünen Rainer Janssen engagiert. Auch ihnen möchte ich danken! Unterstützt wurde dieser Steuerungskreis natürlich von unserem externen Projektsteuerer, der WSP. Hier möchte ich namentlich stellvertretend Frau Rana Nasheed und Herrn Christian Fischer nennen – auch durch ihr Know-how können wir nach der rundum zufriedenstellenden Bauphase heute diese tolle Eröffnung feiern!

Die Entwürfe für unser Annabad stammen von dem renommierten Planungsbüro Krieger aus Velbert. Herr Thomas Kalman hat den tollen Entwurf für unser Bad vorgelegt – und der hat alle Beteiligten gleich überzeugt. Das spricht für sich. Ihnen, lieber Herr Kalman, möchte ich danken für die Inspiration, die uns beflügelt hat. Ihren Entwurf werden Sie uns im Anschluss dankenswerter Weise noch ausführlicher vorstellen.

Ein ganz besonderer Dank gebührt natürlich unserem Generalübernehmer, der Familie Pellikaan und dem gesamten Projekt- und Bauleitungsteam. Hier möchte ich zunächst den beiden Eigentümern danken, dem Junior Roy Pellikaan und dem Senior Gerard Pellikaan. Und stellvertretend dem Leitungsteam um Geschäftsführer Paul Gerrits und den Projektleitern Barry Mureau, Xander van der Doelen und Eric van der Leeuw. Wie ich es eingangs schon gesagt habe: Solch ein kompetentes Unternehmen mit dem Bau beauftragen zu können, war für uns als Stadt ein echter Glücksfall und ein toller Gewinn. Hier sind Vollprofis in jeder Hinsicht ans Werk gegangen und zu keiner Zeit während der Bauphase hatte man auch nur den leisesten Zweifel daran haben können, dass Dinge sich verzögern oder der Kostenrahmen gesprengt werden könnte. Und bei jedem Besuch der Baustelle und jedem Gespräch konnte ich diesen besonderen Spirit spüren, der die Arbeit von Pellikaan begleitet hat. Da war eine Herzlichkeit mit im Spiel, die sicher keine Selbstverständlichkeit in dieser Branche ist.

Danken möchte ich unseren Schwimmvereinen und unseren beiden Ortsgruppen der DLRG. Für ihre Kompromissbereitschaft während der Bauphase und für ihren Input bei dieser gemeinsamen Kraftanstrengung. Die Vereine haben uns während der gesamten Bauphase gut und gerne unterstützt – und das nicht zuletzt auch deshalb, weil sie darauf vertrauen konnten, dass wir hier etwas richtig Gutes hinbekommen. Nun wird das neue Annabad nicht nur für die bisherigen Vereinsmitglieder eine Top-Adresse sein, sondern ganz sicher auch das ein oder andere neue Mitglied in die Reihen bringen.

Unser Bad steht. Und es muss natürlich gepflegt werden. Für den Bauunterhalt wird künftig unsere Stadtentwicklungsgesellschaft verantwortlich zeichnen, dafür danke ich neben der Geschäftsführung -  Kathrin Koppe, Dieter Sandlöbes und Michael Hafers - Herrn Allessandro Tassisto, der künftig ein Auge auf unser Bad haben wird. Auch in den kommenden Jahren werden es also echte Profis sein, die unser Bad betreuen. Solche Profis sind ebenfalls in der Stadtwerke Alsdorf GmbH tätig, die die Energieversorgung unseres Bades sicherstellen wird. Neben dem Geschäftsführer Ralf Kahlen sind hier unser Prokurist Tobias Steffen und Projektleiter Adam Gzel zu nennen. Sie wollen künftig unser Annabad – das zum Start noch durch eine Übergangsheizung versorgt werden muss –  in unsere „Energielandschaft Anna 4.0“ integrieren. Entsprechende Anträge auf Förderung sind bereits auf den Weg gebracht. Sie sollen dazu führen, unser Bad mit zwei modernen Luft-Wasser-Wärmepumpen und einer Spitzenlast-Pelletheizungsanlage zu versorgen. Zusätzlich wollen wir das Dach unseres Bades mit Photovoltaikanalagen bestücken mit einer Leistung von 189 Kilowatt-Peak. So lässt sich unser modernes Bad auch modern und zeitgemäß versorgen. Während der Sommermonate sollte so langfristig eine komplett autarke Betriebsphase des Bades möglich sein!

Last but not least möchte ich nun noch denen ganz besonders danken, die künftig die ersten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Bad sein werden und die stets die bestmögliche Sicherheit im Badebetrieb gewährleisten: Unserem Team rund um Schwimmmeister Kevin Lövenich, der sich mit seiner Berufserfahrung in allen Phasen ebenfalls mit eingebracht hat. Sie sind es doch, die täglich dafür sorgen werden, dass alles im und rund um die Becken rund läuft. Ohne sie geht es nicht! Lieber Kevin: Ich wünsche Dir und Deinen Kolleginnen und Kollegen an Eurem schönen neuen Arbeitsplatz nur das Allerbeste! Und ich hoffe, dass wir für Euer Team die Verstärkung finden, die wir brauchen, um möglichst breite Öffnungszeiten im Annabad anbieten zu können.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, gleich wollen wir – gerne nach einem weiteren kühlen Getränk – gemeinsam zu unserem neuen Bad hinübergehen. Dort können wir in kleinen Gruppen einen Blick in das Gebäude werfen, von der Technik bis hin zu den Becken. Zuvor aber möchte ich das Wort wie bereits angekündigt an unseren Architekten Thomas Kalman übergaben.

Mir bleibt es an dieser Stelle passend zu unserem Annabad, dessen Name natürlich an die Bergbauvergangenheit unserer Stadt erinnert, zu sagen,

Glück Auf!

 

(apa 03.07.2024)
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