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Fünf Stolpersteine erinnern an Wardener Jakobstraße an die Familie Lucas




Bereits vor zehn Jahren hatte der Arbeitskreis „Wider das Vergessen“ in Alsdorf-Warden zweiter jüdischer Opfer des Nationalsozialismus mit der Verlegung von Stolpersteinen gedacht. An der Jakobstraße 1 betrieben Ester und Abraham Lucas eine Metzgerei, die sie nach der Reichspogromnacht aufgaben und sich dem NS-Regime durch Flucht entzogen. Nach den Stolpersteinen für die Eltern folgten nun an gleicher Stelle fünf weitere Gedenksteine für Mitglieder der Familie Lucas. Eines von ihnen, die 1907 geborene Tochter Rosa, wurde von den Nazis deportiert und am 19.11.1942 in Auschwitz ermordet. Vier Geschwistern gelang die Flucht, sie überlebten die Shoa. Albert Lucas lebte später in Winnipeg (Kanada), Betti Lucas in London, Erna Lucas in Tucson (USA) und Max Lucas im niederländischen Bleijerheide. „Sie alle wurden hier bei uns in Alsdorf zu Opfern von Tod und Vertreibung, die das NS-Regime mit sich gebracht hat“, sagte bei der Verlegung der Stolpersteine Bürgermeister Alfred Sonders. „Wir wollen diese Menschen heute nicht nur ehren und ihrer gedenken, sondern auch die heutige Generation mahnen, dass sich das, was damals passiert ist, nicht wiederholen darf! Gerade jetzt, wo wieder Stimmen laut werden, die eine Deportation von Menschen fordern.“ Mit einer Spende hatte der SPD-Ortsverein Mariadorf-Hoengen unter Vorsitz von Samira Backes-El Mahi den Kauf der weiteren Stolpersteine ermöglicht. Nach kurzen Reflexionen von Pfarrerin Elisabeth Peltner und Gemeindereferentin Bärbel Schumacher stimmten Schülerinnen und Schüler des Heilig-Geist-Gymnasiums mit ihrer Lehrerin Hannah Grunewald musikalisch auf die Verlegung der Stolpersteine ein – unter einem schützenden Zeltdach, denn Regen und Hagel begleiteten die Verlegung. Dem trotzten die Jugendlichen, die mit kurzen Sätzen der Schicksale der einzelnen Familienmitglieder gedachten, an die nun die Steine erinnern. 

(apa 17.04.2024)
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