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Rede Bürgermeister Alfred Sonders zum Neujahrsempfang 

am Freitag, 17. Januar 2020, 19 Uhr, Stadthalle Alsdorf

- Teil 1 -

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Alsdorferinnen und Alsdorfer,

verehrte Gäste,

einer, den ich an dieser Stelle immer begrüßt habe und der nie einen Stadtempfang zum Neuen Jahr verpasst hat, ist nicht mehr unter uns. Unser Ehrenbürger Hans Vorpeil ist im Frühjahr letzten Jahres verstorben. Das ist ein großer Verlust für unsere Stadt. Er hat sich durch seinen jahrzehntelangen und engagierten Einsatz im Stadtrat und als Mitglied des Landtages in beispielhafter Weise um Alsdorf und die ganze Region verdient gemacht.

Außergewöhnliche Verdienste erwarb sich Hans Vorpeil durch seinen Einsatz für die Modernisierung der ehemaligen Bergbauregion Kreis Aachen. Es war ihm ein Herzensanliegen dafür zu sorgen, dass die Menschen, deren Arbeitsplätze im Bergbau verloren gingen, eine Zukunftsperspektive erhalten. Beharrlich und beispielhaft kämpfte er als Landtagsabgeordneter dafür, dass der wirtschaftliche Wandel im Aachener Revier ohne strukturelle Brüche gestaltet werden konnte. Für ihn war das seine Lebensaufgabe als Landespolitiker.

34 Jahre lang ist Hans Vorpeil ehrenamtlicher Vorsitzender des Vereins für allgemeine und berufliche Weiterbildung (VabW) gewesen. Er gehörte 1984 zu den Gründungsmitgliedern. Zeit seines Lebens hat er das Vereinswesen in seiner Heimatstadt gefördert. Er war Mitglied zahlreicher Vereine und unterstützte unermüdlich das ehrenamtliche Engagement.

Wir vermissen Hans Vorpeil sehr. Aber die Entwicklung, die unsere Stadt genommen hat, die bleibt mit seinem Namen verbunden. Ich bitte Sie, seiner gemeinsam mit mir in einer Schweigeminute zu gedenken. Bitte erheben Sie sich von Ihren Plätzen.

Vielen Dank.

Strukturwandel und Stadtentwicklung – die großen Themen von Hans Vorpeil – bestimmen auch heute noch die politische Agenda in unserer Stadt. Wenn ich allein die letzten Monate Revue passieren lasse, sehe ich etliche Schlagzeilen:

-      Die Sportanlage am Energeticon ist offiziell eröffnet.

-      Das neue Straßenreparaturprogramm wird fortgesetzt bis 2028.

-      Der Vorplatz Friedhof Hoengen ist saniert, ebenso zahlreiche Friedhofswege, wie auf dem kompletten Nordfriedhof.

-      Das erste Elektrofahrzeug für die Friedhofspflege wurde angeschafft.

-      Die Baustraßen im Neubaugebiet „Wohnen am Weiher“ sind fertig.

-      Der Ausbau der Feldstraße hat begonnen.

-      Schulsanierungen der letzten Jahre stehen vor dem Abschluss.

-      Neuer Erweiterungsbau an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Betrieb genommen.

-      Fünf neue Ladesäulen für Elektromobilität installiert.

-      Konsequente Ansiedlungspolitik: Wohn- und Gewerbeflächen in Alsdorf erfreuen sich hoher Nachfrage.

-      Der neue städt. Kindergarten Alsdorf-Mitte – auf dem ehemaligen Sportplatz Rot-Weiß – mit 120 Kita-Plätzen hat Ende letzten Jahres seinen Betrieb aufgenommen.

-      55 neue Wohneinheiten entstehen „Unterm Hang“ in Busch.

-      VABW in Alsdorf bildet seit 35 Jahren erfolgreich weiter.

-      Das Projekt Gina ist erfolgreich gestartet.

-      Europameisterschaft im Duathlon kommt 2020 nach Alsdorf.

-      Alsdorfer Jugendfeuerwehr feiert 50jähriges Bestehen.

-      Ehrenamtsabend im KuBiZ macht Lust auf Einsatz für die Gemeinschaft.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

das ist nur eine kleine Auswahl der vielen kleinen und großen Dinge, die in unserer Stadt in nur einem Jahr bewegt worden sind. Und noch eine Meldung fällt mir ein, eine, die mir besonders wichtig ist:

-      Alsdorf wächst - Einwohnerzahl steigt entgegen den Prognosen stetig an.

Ursprünglich hatte die Städteregion in ihrem Kompendium 2012 angenommen, dass Alsdorf auf ca. 42 000 Einwohner schrumpfen würde. Aktuell liegt die Einwohnerzahl bei rund 48 000, Tendenz steigend. Das ist eine wichtige Kennzahl für unsere Stadt und das aus vielerlei Gründen. Mehr Einwohner bedeuten mehr Kaufkraft, mehr Steuereinnahmen, mehr Leben in unserer Stadt. Und genau das brauchen wir, wenn Alsdorf eine gute Zukunft haben soll.  Genau das brauchen wir, wenn wir unsere Stadt konsequent und Schritt für Schritt weiter entwickeln wollen, wenn wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen wollen.

Das wichtigste Resümee, meine Damen und Herren, das wir aus der Entwicklung in der jüngsten Zeit ziehen können, das lautet: Alsdorf hat sich erfolgreich gegen den Trend gestemmt. Alsdorf ist nicht nur anders als man denkt. Alsdorf ist auch besser, als einige Berufskritiker behaupten. Die Trendwende zeigt mir noch etwas: Alsdorf ist attraktiv. Menschen wollen hier wohnen und leben.

Ich sehe das als Bestätigung unserer Arbeit. Und ich sage ganz bewusst „unserer Arbeit“! Denn an einem solchen Erfolg sind immer viele beteiligt. Der Rat unserer Stadt, die Bürgerinnen und Bürger, die Verwaltung. Alsdorf soll für uns, die hier leben, und für die Menschen, die zu uns kommen, liebenswert und attraktiv sein. Und umso geschlossener wir uns gemeinsam dafür anstrengen, umso besser gelingt es uns, unsere Stadt immer wieder ein Stück schöner zu machen und in eine gute Zukunft zu führen.

Stichwort Ehrenamt, für das ich heute Abend aus Anlass des 50jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr einmal unsere Wehr herausgreifen möchte. Was wären wir ohne unsere Feuerwehr? Bei Bränden, Unfällen, Unwetterschäden und ähnlichen Ereignissen kommen sie und helfen. Sie retten Menschen, Tiere und Sachwerte, sie schützen und bergen – für uns alle. Das kann man gar nicht hoch genug wertschätzen. Umso mehr freut es mich, dass wir moderne, neue Schutzkleidung für unsere haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte anschaffen können. Rund 200.000 Euro kostet dies über einen Zeitraum von 4 Jahren. Eine Investition in mehr Sicherheit für unsere Leute. Ebenso haben wir in den vergangen 10 Jahren den kompletten Fahrzeugbestand unserer Wehr erneuert und passen nun noch die Feuerwache den neuen Anforderungen der Fahrzeuge an.

Ich weiß, dass viele von Euch, liebe Feuerwehrkameraden, heute Abend wie in jedem Jahr hier sind: Danke für viele Jahre steten Einsatz für Eure Stadt, für uns alle. Leider leben wir heute in einer Zeit, in der eure Arbeit oft behindert wird, sei es von verrückten Schaulustigen, die bei Unfällen oder Rettungsarbeiten im Weg stehen, sei es von charakterlosen Menschen, die Rettungskräfte bedrohen oder sogar verletzten. Solchen Menschen, die so etwas tun, muss unsere Gesellschaft entschlossen entgegentreten, und zwar mit der ganzen Härte des Gesetzes, mit der Solidarität gegenüber denen, die unser Leben und unser Eigentum schützen, sei es bei der Feuerwehr, bei der Polizei, beim Technischen Hilfswerk, beim Roten Kreuz, bei der DRLG oder anderen Hilfsorganisationen.  

Lasst uns eine starke, eine wachsame Gemeinschaft sein, die unsere demokratischen Werte und Errungenschaften hochhält. Was wären wir, zum Beispiel, ohne das vielfältige Engagement in unseren vielen Vereinen? Das hält unsere Gesellschaft zusammen. Das macht unsere Stadt lebenswert. Dieses großartige Engagement ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Ich bin froh, dass wir in Alsdorf so ein starkes Netz von Vereinen und engagierten Menschen haben! Und ich bin dankbar, dass Rat und Verwaltung in Alsdorf alles tun, was möglich ist, um unseren Vereinen den Rücken zu stärken.

Das gilt auch für den Sport. Wir haben Schritt für Schritt unseren Sportstättenentwicklungsplan abgearbeitet. Nicht mehr benötigte Anlagen wurden geschlossen, die anderen haben wir in einen Top-Zustand versetzt. Mit den Schlagzeilen des vergangenen Jahres habe ich vorhin schon die Großanlage am Energeticon erwähnt, wo für den SC Kellersberg und den 1. FC Alsdorf eine Anlage mit zwei neuen Vereinsheimen entstanden ist, die sich sehen lassen kann. Auch der VfB Alsdorf kommt nicht zu kurz und bekommt eine neue Rasensportanlage, um für ganz Zopp die soziale Mitte am Sportheim aufrecht zu erhalten. Das ist wichtig: In den Ortsteilen müssen soziale Zentren erhalten bleiben, wo Menschen sich treffen können, die Vereine eine Heimstatt haben. Wir haben das Glück, in allen Ortsteilen über solche Möglichkeiten zu verfügen.

An allen weiterführenden Schulen werden wir bis Ende 2020 nach dem Bau des Kunstrasens für Alemannia Mariadorf moderne Kampfbahnen mit Kunstrasenplätzen und Leichtathletiksportanlagen haben. Es fehlt im Sportbereich noch die Broicher Siedlung; die Sportanlage von Grün-Weiß  soll angepackt werden, sobald Mariadorf und Zopp fertig sind.

Ein wesentlicher weicher Standortfaktor, der Alsdorf für Familien aus der Region attraktiv macht, ist ein sehr gutes und modernes Schulwesen. Denn Familienstadt zu sein und zu bleiben ist immer noch das erklärte Ziel, an dem sich unsere Arbeit ausrichtet. Mit 8 Grundschulen, einem Gymnasium, einer Gesamtschule und 2 Realschulen sind wir auf dem Bildungssektor bestens aufgestellt.

Leider läuft die Hauptschule in diesem Jahr aus, weil die meisten Eltern diese Schulform für ihre Kinder nicht mehr wünschen. Mit Herzogenrath zusammen betreiben wir die Käthe-Kollwitz-Schule, vorher Elisabethschule, und im Bereich der Erwachsenenbildung leistet unsere VHS allerbeste Arbeit, und zwar über die Stadtgrenzen hinaus für Würselen, Herzogenrath, Baesweiler und Alsdorf. Wo wir kommunal übergreifend sinnvoll zusammen arbeiten können, wie hier, da tun wir das selbstverständlich auch.

Wir bieten alle Schulabschlüsse für Kinder in unserer Stadt an, das können längst nicht alle Gemeinden von sich behaupten. Für die bestmöglichen Bildungschancen unserer Kinder und Jugendlichen haben wir seit 2009 rund 85 Millionen Euro in unsere Schulen investiert. Eine immense Summe, auf die ich sehr stolz bin. Vor allem deshalb, weil Alsdorf finanziell nicht auf Rosen gebettet ist und weil der Stadtrat jeden Euro zweimal umdrehen muss, bevor er ihn ausgibt. Da müssen dann Prioritäten gesetzt werden. Da muss dann entschieden werden, was jetzt wichtig ist und was erst später dran ist. Alle Schulen in Alsdorf sind jetzt durchsaniert, und bis zum Jahr 2021 ist jede Schule in Alsdorf mit moderner Glasfasertechnik ausgestattet. Über den Bestand aller Schulen in Alsdorf brauchen wir uns derzeit keine Sorgen zu machen. Eher steht die Frage von Erweiterungen an.

Weiterhin am Ball bleiben wir auch in Sachen Kindergartenplätzen. Kontinuierlich schaffen wir neue Kita-Plätze. Das neueste Projekt, der Neubau einer sechsgruppigen Einrichtung auf dem alten Rot-Weiß-Sportplatz, wird nächste Woche eröffnet. So entstanden gerade wieder 120 neue Plätze. In Hoengen erweitern wir die AWO-Kita um eine weitere Gruppe ebenfalls auf 6 Gruppen. Und: Mindestens 10 neue Gruppen sollen in den nächsten 5 Jahren zusätzlich entstehen. Sie sehen also, dass wir die Hände nicht in den Schoß legen.

Weil wir Prioritäten in den wichtigen Zukunftsbereichen setzen, können wir uns das alles leisten, obwohl wir zu kämpfen haben mit

immensen Belastungen im Sozialbereich, hervorgerufen durch die nach wie vor schwierige soziale Struktur Alsdorfs. Allein in der Jugendhilfe kämpfen wir mit jährlichen Kosten-Zuwächsen in Höhe von 500.000 bis über eine Million Euro.

Um die Größenordnung zu verdeutlichen: Inzwischen fließt fast jeder 10. Euro aus unserem 120-Millionen-Haushalt in die Jugendhilfe und in Hilfen zur Erziehung. Land und Bund lassen uns damit allein. Das ist nicht in Ordnung, und deshalb werde ich das weiter kritisieren, weil es ein Unding ist!

Trotzdem kämpfen wir weiter darum, unsere wichtigen Projekte auf kommunaler Ebene durchzusetzen. Erfreulich ist dabei, dass sich unsere Bemühungen, mehr Wohnraum und Gewerbegebiete zu vermarkten, in stark steigenden Steuereinnahmen niederschlagen. Nur so und durch sparsame Haushaltsführung mit Augenmaß haben wir etwas geschafft, was uns nicht jeder zugetraut hat. 8 Jahre früher als erwartet konnten wir wieder ein positives Eigenkapital aufweisen, mit Haushaltsüberschüssen in 3 der 4 vergangenen Jahre. Das half uns neu aufklaffende Löcher zu stopfen und erhält uns unseren Gestaltungsspielraum.

 

Meine Damen und Herren,

an dieser Stelle möchte ich einen Aspekt einschieben, in meine Neujahrsrede 2020, der mir wichtig ist. Eine gute städtische Entwicklung, geordnete Strukturen, eine solide Haushaltsführung, die kann es nur geben, wenn, neben dem Stadtrat, eine Administration steht aus gut qualifizierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in der Stadtverwaltung und in den städtischen Gesellschaften. Wir haben bei uns in Alsdorf ein Team, auf das ich sehr stolz bin. Stellvertretend für alle diese Kolleginnen und Kollegen bedanke ich mich für deren Professionalität bei unserer Verwaltungsspitze, beim Ersten Beigeordneten Ralf Kahlen, bei unserer Technischen Beigeordneten Susanne Lo Cicero-Marenberg, bei unserem Kämmerer Michael Hafers und Referatsleiter Manfred Schmidt. Und ich hoffe, dass ich mit diesem Team in der Stadtverwaltung und in den städtischen Gesellschaften noch viel für Alsdorf bewegen kann. Hinter uns steht eine tolle Mannschaft an Amtsleitern und motivierten Mitarbeitern vom Bauhof bis zum Jugendamt. Dafür bin ich dankbar.      

4 Millionen Euro haben wir bisher allein für den Offenen Ganztag an unseren Grundschulen bereitgestellt. Was einst mit rund 500 Plätzen startete, ist mittlerweile auf fast 900 Plätze angewachsen. Wir nehmen die Bedürfnisse in Familien ernst. Die Eltern unserer Kinder brauchen oft die Unterstützung durch die OGS. Darum machen wir unser OGS-Angebot zukunftsfähig. Wir sind dabei, die räumlichen und didaktischen Konzepte den neuen Herausforderungen anzupassen. Wir haben einen klaren Kurs abgesteckt: Für Kinder und Jugendliche wird in Alsdorf immer wieder kräftig Geld in die Hand genommen. An diesem Kurs wird sich auch künftig nichts ändern.

Zum Beispiel für den Jugendtreff und die Jugendkunstschule „Aber Hallo“, die direkt neben der Kraftzentrale ihre neue Heimat finden wird. Das wird rund 1,6 Mio. Euro kosten. Aber, auch dieses Geld ist bestens angelegt. Und hierfür dürfen wir uns, dank des Einsatzes unserer Bundestagsabgeordneten Claudia Moll, über einen kräftigen Bundeszuschuss in Höhe von 1,3 Mio Euro, also rd. 80 Prozent der Gesamtkosten freuen. Vielen Dank hierfür.

Neben Kita- und Schulbetrieb wollen wir weitere Angebote für Kinder und Jugendliche vorhalten. Neben unseren 5 Jugendtreffs ist ein gutes Beispiel dafür die allen Kindern offenstehende Musikschule unseres Dalton-Gymnasiums, die im Johannes Rau Kultur- und Bildungszentrum zuhause ist. Auch der Junge Chor / städtische Chor Alsdorf hat im KuBiZ sein Domizil. Im benachbarten ehemaligen Ledigenheim proben zahlreiche Bands und Vereine. Der Bergbaumuseumsverein hat sein Domizil dort ebenfalls fertiggestellt.

So ist ein kulturelles Zentrum  im Westen des Annaparks entstanden, im Schatten des Energeticon, in dessen Fördermaschinenhaus unser Chor vor ausverkauftem Haus und mit Standing Ovations erst im Dezember sein „Sun, Moon and Stars“-Konzert auf die Bühne brachte. Wenn Sie Lust zum Singen haben, sind Sie bei unseren städtischen Chören bestens aufgehoben. Eine Kostprobe des musikalischen Niveaus haben Sie ja bereits mit dem Auftritt unseres Vokalensembles andersArt bekommen, das aus den städtischen Chören gewachsen ist. An andersArt kann man bestens sehen, wohin Investitionen in die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen führen kann.

Oder testen Sie sich doch mal beim „Rudelsingen“ in unserem Fördermaschinenhaus. Das ist übrigens eine von über 30 verschiedenen Kleinkunstveranstaltungen, die im Energeticon das reiche Kulturprogramm unserer Stadt neuerdings abrunden. Oder besuchen Sie eine unserer Ausstellungen im Schaffrathhaus oder in der Stadtbücherei, in der auch tolle Leseabende stattfinden. Alles mit Ehrenamtlern gemeinsam organisiert.

Es ist also nicht überraschend, dass der Bildungs- und Kulturcampus rund um das KuBiZ auch eine der möglichen Varianten für den Neubau unseres Hallenbades ist. Das wird intensiv geprüft, so dass ich dem Rat die Standortfrage vor Ostern zur Entscheidung vorlegen werde.

Und noch etwas findet sich rund um Energeticon und KuBiZ: attraktives Wohnen. Die Nachfrage ist gut, wir ziehen Interessenten aus der ganzen Region an. Das hat uns gerade auch die Käuferschicht auf dem Annagelände gezeigt: 60 Prozent Zuzug aus dem Umland! Dieses Ergebnis hat uns angespornt. Denn wir wollen noch mehr Menschen nach Alsdorf holen und gleichzeitig für den Bedarf der Alsdorferinnen und Alsdorfer Sorge tragen. Dafür müssen wir neue Wohngebiete entwickeln. Ein Prozess, der läuft, aber noch lange nicht abgeschlossen ist.

Wir haben mehrere Eisen im Feuer, dieses Prinzip hat sich auch in der Vergangenheit bewährt. Entlang der Euregio-Bahntrasse wurden die Voraussetzungen für attraktives Wohnen geschaffen. In Busch entstehen aktuell 56 Reihenhäuser für junge Familien, und an der Eisenbahnstraße kann noch ein großes Wohngebiet für Senioren und junge Familien in mehreren Bauabschnitten verwirklicht werden. Die ehemaligen Sportplätze bieten uns ebenso viel neues Potential, um dort Wohnstandorte zu realisieren. In Kellersberg kann auf dem Gebiet des Sportplatzes an der Husemannstraße ein neues Wohnquartier mit Pflegeeinrichtungen und altersgerechtem Wohnraum entwickelt werden. Auch ein neuer Versammlungsort mit Restaurant und Dorfwiese für die Kellersberger Vereine schwebt mir hier vor. Der Euregiobahnhaltepunkt ist nicht weit, also sind die Voraussetzungen sehr günstig.

Und dann natürlich das Großprojekt in Blumenrath, wo innerhalb von zwei Jahren ein neues Wohngebiet mit mehr als 200 Wohneinheiten gewachsen ist. Auch in Blumenrath ist die Anbindung an die Euregiobahn hervorragend; das ist ebenfalls ein Plus für unsere Planungen auf dem ehemaligen Hertha-Sportplatz, der in diesem Jahr auf unserer Agenda steht.

Das Baugebiet in Ofden entwickelt sich in großen Schritten weiter. Die ersten Hausmauern auf dem Areal des alten Gymnasiums stehen bereits. Hier wird es künftig Platz für 61 neue Häuser auch auf großen Grundstücken geben. Gegenüber, auf dem Gelände der alten Realschule, sind die Baukräne ebenfalls bei der Arbeit: 150 Appartements mit exklusivem und barrierefreiem Wohnraum entstehen hier.

An der Feldstraße ist in Hoengener Ortsrandlage ein komplett neues Wohngebiet entstanden mit freistehenden Wohnhäusern, mehreren Mehrfamilienhäusern und betreutem Wohnen; ein weiteres wächst gerade am Müschekamp. Zusätzlich werden in der gesamten Stadt noch mehrere große barrierefreie Mehrfamilienhäuser gebaut. Unser „Masterplan Generationenwohnen“ hat uns mehr als 800 barrierefreie Wohnungen beschert.

Mehr Wohnraum, mehr Familienangebote, mehr Einwohner, mehr Kaufkraft in Alsdorf – von dieser Formel profitiert die ganze Stadt bis hin zu Einzelhandel, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen. Da wiederhole ich mich gern.

In diesem Erfolgsrezept fehlt noch die wichtige Zutat Arbeit. Und auch da hat sich unsere Stadt sehr positiv entwickelt: Wir haben heute in unseren Businessparks mehr Arbeitsplätze, als uns durch den Weggang des Bergbaus verloren gegangen sind. Wer hätte das, in so kurzer Zeit, für möglich gehalten? Die Basis dieses Erfolges ist eine stabile Mischung aus kleinen, mittleren und großen Unternehmen, die ihr spezielles Marktsegment beackern, meist ganz im Stillen.

Es gab mit AVOS, Beromin und auch Kronenbrot, dessen Belegschaft zur Hälfte aus Alsdorfern bestand, auch Rückschläge. Und vor allem bei AVOS wünsche ich mir, dass der Insolvenzverwalter endlich in die Gänge kommt und nicht weiterhin die Revitalisierung der Flächen durch m.E. überzogene Kaufpreise blockiert. Dort hätten längst wieder hunderte neuer Industriearbeitsplätze entstehen können.  

Positive Schlagzeilen machte dafür in diesem Jahr ein Alsdorfer Unternehmen, das viele bis dato gar nicht kannten: Die Spezialisten der Firma Haku produzierten in Kooperation mit der amerikanischen Weltraumbehörde NASA und der RWTH Aachen Bauteile für eine Weltraummission. Und so kam es, dass ich im letzten Jahr zwei Astronauten die Hand schütteln durfte, als sie die Firma Haku im Hoengener Industriepark besuchten und die neuen Bauteile in Augenschein nahmen. Das macht man ja auch nicht jeden Tag, und das ist ein hervorragendes Beispiel für den zukunftssicheren Branchenmix in unserer Stadt.

In Sachen Wirtschaftsförderung arbeiten wir aktuell an einem Großprojekt. Gemeinsam mit Aldenhoven wollen wir den Businesspark Hoengen interkommunal ausbauen. Zusammen mit Baesweiler und Linnich bieten wir ein Gesamtkonzept an, mit dem Future Mobility Park am alten Kraftwerksstandort in Siersdorf. Rund um die Themen autonomes Fahren und Antriebe der Zukunft entsteht ein interkommunales Top-Angebot in Sachen Mobilitätsentwicklung. Auch darin liegen große Chancen für unsere Stadt. Wir haben in Alsdorf schon jetzt weit über 1500 Arbeitsplätze im Mobilitätssektor. FEV ist inzwischen mit fast 900 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber in Alsdorf und will hier weiterwachsen. Dieses Gemeinschaftsprojekt muss in die Strukturförderung zur Bewältigung unseres Strukturwandels für die Braunkohle und kann nicht auf die Regionalplanänderung warten. Das muss vorrangig bearbeitet werden, denn wir brauchen die Flächen jetzt und wir brauchen Förderung bei ihrer Erschließung, damit der Grunderwerb für die oft jungen Unternehmen bezahlbar bleibt.

Mobilität ist sowieso das Stichwort der Stunde. Und damit bin ich beim Hauptthema unseres Neujahrsempfangs 2020. Ich bin bei Michael Carmincke. Er ist der Vorstand der ASEAG, ein kompetenter Unternehmer und Gastredner zum Mobilitätskonzept der Zukunft. Sehr geehrter Herr Carmincke, nochmals herzlich willkommen hier bei uns in Alsdorf. Ich freue mich sehr, Sie heute Abend bei unserem Empfang zum Neuen Jahr dabei zu haben. Denn Alsdorf braucht neue Konzepte und Ideen. Wir wollen mehr Aufenthaltsqualität in unserer Stadt, weniger Lärm und weniger Abgase. Verkehrsinfarkt und verstopfte Straßen wollen wir vermeiden. Das geht nur, wenn wir den Menschen ein gutes und bezahlbares öffentliches Angebot bereitstellen. Nur wenn das Angebot stimmt, werden mehr Menschen mit Bus, Bahn und Fahrrad fahren. Das wird Geld kosten, das gehört zur Wahrheit dazu. Sie haben das in den letzten Tagen in Zeitungsinterviews  sehr deutlich angesprochen. Aber ich habe auch in den jüngsten Stadtteilgesprächen, die das Thema Mobilität aufgegriffen haben, oft gehört, dass viele Menschen ein verbessertes öffentliches Angebot wollen. Gemeinsam mit den Alsdorferinnen und Alsdorfern wollen wir diese neue Mobilität gestalten. Alle müssen zwischen den Stadtteilen, dem Nahversorgungszentrum Mariadorfer Dreieck und der Stadtmitte auch gut ohne eigenen Pkw pendeln können.

Die Euregiobahn und ab 2025 hoffentlich auch die neue Regio Tram müssen in kurzem Takt das Stadtzentrum mit den Stadtteilen verbinden. Die Euregiobahn wird außerdem ab 2021 über Mariagrube in Richtung Hoengen und Siersdorf weitergeführt.

Um eine Senkung der Fahrpreise zu erreichen, brauchen wir ein gemeinsames städteregionales Vorgehen. Und wir brauchen finanzielle Unterstützung von Land und Bund, zur Finanzierung angemessener Ticketpreise.

Was mir sehr wichtig ist: Wir benötigen Verknüpfungspunkte für den individuellen und den öffentlichen Personennahverkehr. Das bedeutet für mich: Park and Ride-Plätze an den Bus- und Bahnknotenpunkten, Leihstationen für E-Bikes, Autos und Elektroroller in allen Stadtteilen, ein sicheres und gutes Radwegenetz.

Aber ich will nicht zu sehr ins Detail gehen. Sie, Herr Carmincke, sind der Fachmann. Ich freue mich auf Ihren Vortrag, und ich bin sicher, dass Sie uns neue Impulse und Denkanstöße vermitteln werden.

- Vortrag Herr Carmincke -

- Teil 2 -

Liebe Alsdorferinnen,

liebe Alsdorfer,

liebe Gäste,

Sie sehen, im Bereich der Mobilität ist vieles schon seit längerer Zeit in Vorbereitung. In den nächsten Jahren geht es nun darum,  wie wir im Detail die Angebote für die Menschen in unserer Stadt so gestalten, dass sie grundsätzlich auf ein eigenes Auto verzichten könnten. Dies gilt auch für die Erreichbarkeit unseres Stadtzentrums. Derzeit läuft der Verkehr auch durch die Alsdorfer Innenstadt, mal abgesehen von Stoßzeiten, relativ flüssig ab, nicht zuletzt, nachdem die Kreuzung Luisenstraße/Kurt-Koblitz-Ring fertig und alle überregionalen Straßen auch asphaltsaniert worden sind. Dennoch ist eines klar: Um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden und den Prognosen immer weiter steigender Verkehrszahlen entgegenzuwirken, müssen wir umdenken.

Ich habe in diesem Jahr im Rahmen der Stadtteilkonferenzen, in Schülergesprächen und mit Jugendlichen in unseren Jugendheimen diskutiert und Meinungen aufgenommen. Diese sollen nun in ein Verkehrskonzept für die Gesamtstadt einfließen, und wir werden sicherlich noch etliche Veranstaltungen zu diesem Thema durchführen, da hier eine breite Bürgerbeteiligung sehr wesentlich ist.

Die Verkehrsthemen sind von enormer Bedeutung für die Entwicklung unseres Stadtzentrums. Hier stehen wir jetzt vor einer sehr großen Aufgabe. Wir sind in den vergangenen Jahren viele Schritte vorangekommen: Die großflächigen Leerstände im früheren Globuscenter, der Luisenpassage und dem Rathauscenter sind weitestgehend beseitigt. Auf der Bahnhofstraße stehen noch einige Ladenlokale leer, und es fließt viel zu viel Verkehr durch die Bahnhofstraße. Hier kann kein Aufenthaltserlebnis entstehen, auch wenn wir neue Sitz- und Spielmöglichkeiten geschaffen haben, die sehr gut angenommen werden, vor allen Dingen von Senioren und Familien mit Kindern.

Wir haben jetzt die große Chance, unser Stadtzentrum in den nächsten Jahren rund zu machen. Ich will diese Chance jetzt nutzen und bin sehr zuversichtlich, dass wir auch diese Herausforderung gemeinsam, mit der Unterstützung und den Ideen vieler engagierter Menschen stemmen können. Das Herz bildet der 10 Hektar große Annapark, dessen Umbauung zusehends Gestalt annimmt. Hier haben wir eine Menge Potential:

-      Zum Beispiel mit unserem Kultur- und Bildungscampus zwischen Energeticon und KiTa Anna;

-      mit dem Gelände rund um den Kokerei-Wasserturm als möglicher neuer Standort unseres Hallenbades;

-      mit dem Wohngebiet Anna, dessen Restflächen in naher Zukunft komplett bebaut sein werden, so dass wir nun auch in diesem Jahr endlich die Straßen fertigstellen;

-      mit den Gewerbeflächen entlang der Konrad-Adenauer-Allee und entlang der Carl-von-Ossietzky-Straße.

Wir rahmen diesen tollen innerstädtischen Park ein und bieten Anwohnern, Mitarbeitern der Gewerbebetriebe und Besuchern des Stadtzentrums Gelegenheit zum Bummeln. Das Thema Sicherheit und Lärmbelästigungen haben Polizei und Ordnungsamt hier weiterhin fest im Blick.

Die offene Baustelle an der Prämienstraße soll nun endlich auch in diesem Jahr in Bewegung kommen, und darüber hinaus haben wir in der Innenstadt große Flächen als Entwicklungspotentiale:

-      Zwischen Bahnhofsplatz und Otto-Brenner-Straße soll ein neues Wohngebiet im Mehrfamilienhausbau entstehen.

-      Hinter dem Rathaus hatten wir bereits studentische Ideenvorlagen, die nun von einigen Eigentümern der Grundstücke dort aufgegriffen wurden und mit Hilfe eines großen Entwicklers in Planungsreife gebracht werden sollen. Zwischen Hubertusstraße/Rathaus und der Schaufenberger Straße wird dann ein innerstädtisches neues Wohnquartier entstehen können.

-      Nach Neubau unseres Hallenbades rückt auch der Altstandort mit den benachbarten Flächen in den Fokus. Hier werden wir sicher gute Ideen entwickeln, um unsere Innenstadt ggf. auch mit den Freiflächen an der Weinstraße gut zu arrondieren.

Dreh- und Angelpunkt der gesamten Innenstadtentwicklung ist jedoch die Fläche unseres heutigen Zentralparkplatzes mit der angrenzenden Bauung an Denkmalplatz und Bahnhofstraße. Hier haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Gespräche mit Investoren und Eigentümern geführt, natürlich auch mit möglichen Nutzern. Klar ist, dass ein großes Hotel als Anker hier Platz finden könnte, ebenso eine große Zahl von Wohnungen, sowie unserer Innenstadt fehlende Einzelhandelsangebote, die wir gutachterlich festgestellt haben, und auch ergänzende gastronomische Angebote.

Im Zuge der Gesamtmaßnahme müssen wir die Verkehrsflüsse im gesamten Stadtzentrum neu bewerten. Es geht darum, die Bahnhofstraße deutlich vom Durchgangsverkehr zu entlasten, den Verkehr dort zu beruhigen und so eine neue Aufenthaltsqualität zu schaffen. Die Bebauung des Zentralparkplatzes zwischen Kaufland und Denkmalplatz sollte nach Möglichkeit frei von Verkehr sein. Hier sollen Fußgänger und Radfahrer Vorrang haben, damit eine entspannte Atmosphäre entstehen kann mit attraktiven Aufenthaltsflächen für Außengastronomie, die uns fehlt. Erhalten bleiben müssen in jedem Fall 270 Parkplätze, nicht zuletzt für die Gäste der Stadthalle. Der neue Parkplatzbedarf für die neu anzusiedelnden Nutzer kann zu großen Teilen auch durch Tiefgaragen unter den neuen Gebäuden realisiert werden.

Etliche Investoren haben uns in vielen Gesprächen in den vergangenen Monaten ihre Investitionsbereitschaft im Alsdorfer Stadtzentrum signalisiert. Sie schätzen unsere Zuverlässigkeit und Mithilfe bei der Lösung von Problemen. Kernfrage ist bei allen Gesprächen letztlich immer gewesen, wie der Investor an die bebaubaren Flächen kommt und wie diese erschlossen werden. Ein Verkauf des Zentralparkplatzes kann, weil hier ein öffentlich-rechtlicher Erschließungsvertrag abzuschließen ist, in dem die Stadt Rahmenbedingungen vorschreibt, nur im Wege eines Wettbewerbsverfahrens erfolgen. Daher werde ich den Ratsgremien  in Kürze die Einleitung eines Investorenwettbewerbes für den Zentralparkplatz vorschlagen. In den Wettbewerb hineinschreiben können wir sämtliche Bedingungen, die ein späterer Investor dann erfüllen muss. Am Ende des Verfahrens steht dann ein fester Partner, mit dem wir die jetzt verfügbaren Flächen bebauen können.

Die Phase des Wettbewerbs können wir nutzen, um mit weiteren Eigentümern rund um den Zentralparkplatz zu sprechen und möglicherweise ihre eigenen Investitionsinteressen einzubinden. Schon jetzt hat die Stadt allerdings durch ihre Tochtergesellschaften etliche Immobilien erworben, so dass grundsätzlich die Erschließung für das Gesamtprojekt gewährleistet ist. Es kann also losgehen.

Schön wäre es natürlich, wenn der gesamte Bereich Denkmalplatz/Bahnhofstraße/Zentralparkplatz in einem Rutsch quasi runderneuert werden könnte, damit die Innenstadt ein neues Gesicht erhält, das alle Alsdorferinnen und Alsdorfer sowie viele Gäste, die unsere Freizeitangebote nutzen, freundlich einlädt.

Ein Hotelbetreiber, das war in der Vergangenheit immer die größte Schwierigkeit, steht parat und hat den Standort ausgiebig analysiert und für gut befunden. Damit stünde einem Investor hier bereits ein Mieter für die größte Fläche im Rahmen des Gesamtprojektes zur Verfügung. Insofern ist reichlich Optimismus angesagt, dass wir nun diese in der Tat sehr komplizierte Innenstadtfläche (kompliziert, weil viele Eigentümer hier ringsum einzubeziehen sind) einer neuen Entwicklung zugeführt werden kann. Sie bildet die Klammer zwischen Bahnhof, Denkmalplatz bis hin zum Rathaus. So bekommen wir endlich eine lebendige Innenstadt mit Aufenthalts- und Angebotsqualität.

Das alles ist eine Herausforderung, die nicht von jetzt auf gleich gelöst werden kann, sondern Schritt für Schritt und gut durchdacht. Aber, wir gehen sie konsequent an, weil wir mit dem Projekt Zentralparkplatz eine ganze Menge von Problemstellungen in der Innenstadt neu lösen können, vom Verkehr über Sicherheitsaspekte bis hin zur Arrondierung unseres Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Gastronomieangebotes. Von diesem zentralen Punkt aus wird dann das Stadtzentrum sternförmig in alle Richtungen weiterentwickelt, eine Aufgabe, die sicherlich mindestens eine Dekade in Anspruch nehmen wird.

Jetzt werden die Weichen dafür gestellt, und wir als Stadt haben uns auch formiert, um selbst tätig werden zu können. Unsere Wohnungsbaugesellschaft wurde unserer Stadt-Entwicklungs-Gesellschaft übertragen, so können wir jährlich selbst größere Investitionen tätigen. Das Stadttorhaus am Bahnhofsplatz war ein Muster dafür, wie man eine hässliche Ecke in einen ansprechenden Städtebau umwandeln kann. Nach diesem Vorbild können wir mit unseren eigenen Gesellschaften weiter vorangehen.

Nächstes großes Projekt wird an der Hubertusstraße/Ecke Rathausstraße gegenüber dem Cinetower der ehemalige Parkplatz sein, auf dem in den nächsten Monaten ein großes Bürogebäude durch unsere Stadt-Entwicklungs-Gesellschaft entstehen wird. Auch hier wird ein langjähriger Schandfleck dann einer neuen attraktiven Bebauung weichen, die zudem den Fortbestand der Außengastronomie des Cinetowers sichern hilft, der ja im vergangenen Jahr ebenfalls wieder eine komplette Runderneuerung erfahren hat.

Am alten Standort des Hallenbades, dem Gelände hinter dem Rathaus, wo auch der Stadt etliche Flächen gehören, und in vielen anderen innerstädtischen Bereichen kann unsere Stadt-Entwicklungs-Gesellschaft in den nächsten Jahren Altbestand aufkaufen und erneuern, immer da, wo wir es als Stadt für außerordentlich notwendig erachten. Wir haben also selbst ein Instrument, mit dem wir gute Investitionen wirtschaftlich erfolgreich durchführen können. Und, sollte sich wider Erwarten kein Investor für den Zentralparkplatz zu unseren Anforderungen  finden, so haben wir die Möglichkeit, die Runderneuerung hier in mehrere Bauabschnitte zu unterteilen, die wir dann selbst mit unseren Gesellschaften stemmen.

Mit Marc Knisch in der Businesspark Alsdorf GmbH haben wir das Geschäftsführerquartett um Dieter Sandlöbes, Kathrin Koppe und Michael Hafers, unseren Kämmerer, sinnvoll ergänzt. Der Kämmerer hält in der Geschäftsführung immer den Blick für die Gesamtstadt, der Kaufmann Dieter Sandlöbes die Wirtschaftlichkeit, die Technikerin Kathrin Koppe die baulichen Anforderungen und der Projektentwickler Marc Knisch Kontakte und Ideenreichtum bereit, die insgesamt im Zusammenwirken mit den Fachleuten im Rathaus die Stadt in den nächsten Jahren strukturell voranbringen werden.

Insofern gibt es noch viel zu tun, aber die Voraussetzungen sind nun auch gut. Dies hat leider lange gedauert. Aber: Jetzt sind wir bereit und jetzt sollten wir auch zur Tat schreiten. Wir leiten diesen neuen Prozess mit dem Investorenwettbewerb für den Zentralparkplatz ein, wenn der Rat meinem Vorschlag folgt. Uns allen wünsche ich bei diesem Prozess auch mal ein notwendiges Quäntchen Glück, zumal die Rahmenbedingungen, was Finanzierungsthemen betrifft, nicht besser sein könnten.

Unsere neu gegründete Stadtwerke Alsdorf GmbH ermöglicht es uns zudem bei den wichtigen ökologischen, energie- und verkehrstechnischen Anforderungen flexibel zu agieren und sie spült Jahr für Jahr Geld in unsere Stadtkasse.

Darum gehen wir jetzt voran, voller Energie. Voller Energie möchte ich mit Ihnen auch in dieses neue Jahr gemeinsam gehen. Ich wünsche Ihnen allen ein gutes und gesundes Jahr 2020. Bleiben Sie Alsdorf gewogen und helfen Sie mit, dass wir die Stadt auch in diesem Jahr wieder einen guten Schritt nach vorne bringen.

Sie alle lade ich nun nach dem Ständchen, das uns der Fanfarenzug Schaufenberg bringen wird, mit einer Einstimmung auf die schon laufende Karnevalsession, noch zu einem Gläschen Bier oder Sekt ins Foyer ein.

Herzlichen Dank und Glück auf!

Es gilt das gesprochene Wort.

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